Tag 1: Bremerhaven
„Fast verschlumpftes Check-in und ein mysteriöser Fund unter dem Bett“Am Sonntag den 04.05.13 war es endlich soweit. Ich durfte mit Brina Stein, ihrem Mann Dirk und Kumpel Sid Der Kreuzfahrer auf die Astor! Gemütlich schlumpften wir zunächst von Travemünde nach Bremerhaven.
Dort kamen wir mittags an und trafen Freunde, Andrea und
Markus. Die Zwei sind ganz lieb und haben mich sogleich freundlich begrüßt. Sie
wollen mich auch gern mal mitnehmen, da war ich echt erfreut.
Das „Schaufenster-Fischereihafen“ in Bremerhaven war eine tolle Meile. Man sah alte Fischerboote, es gab zahlreiche schöne Restaurants, Cafés und Läden. Sogar ein Meerwasseraquarium war dort. Eben alles rund um den Fisch! Um 15 Uhr 30 sollte der Check-in beginnen und um 16 Uhr 30 sollte die Astor schon los fahren. Brina hatte die Ruhe weg, gab noch eine Runde Cappuccino aus und ich wurde immer nervöser.
Schließlich war
das kein normaler Urlaub dieses Mal für mich. Ich hatte einen Auftrag vom
britischen Geheimdienst! Über Nacht wurde ich zum Agent 067, der Blauste seiner
Majestät. Ich sollte Rosamunde Pilcher finden!
Als wir endlich um 15 Uhr 45 im
Terminal eintrafen, war der Check-in schon geschlossen! Man hatte einfach
früher begonnen! Brina schaffte es aber noch, einen Reiseleiter der Astor zu
finden, der uns dann an Bord geleitete! Er brachte uns direkt zur Rezi, dort
bekamen wir dann die Bordkarten und als nächstes ging es auch schon zur
Seenotrettungsübung. So einen Aufstieg hatte ich ja noch nie erlebt! Danach gab
es erst mal ein Bier! Brina und Dirk kannten die Astor schon aus dem Vorjahr,
daher hat Sid mir alles gezeigt. Ich überlegte schon, wie ich nun vorgehen
sollte, als mich der erste Hinweis ereilte: Unter dem Bett unserer netten
Außenkabine fand Brina ungewöhnliche Dinge: Putzlappen, Getränke (leider
alkoholfrei) und ein paar Schuhe! Die Sachen musste Rosamunde dort deponiert
haben, sie war also an Bord! Bevor ich noch die Sachen genau untersuchen
konnte, hatte Brina aber schon die Hausdame kontaktiert und diese erschien mit
der Managerin in unserer Kabine und nahmen die Sachen einfach mit. Die Hausdame
behauptete ihr gehören die Sachen, aber mich konnte sie nicht täuschen! Brina
schon!
Nach dem Abendessen im Übersee-Restaurant, das ist das Selbstbedienungsrestaurant, schlumpften wir noch ein wenig in die schöne Hanse-Bar. Diese ist sehr maritim eingerichtet und hat auch einen schönen Außenbereich mit tollen Rattan Möbeln. An der Decke sind Heizstrahler angebracht, so dass man auch bei nicht warmen Temperaturen dort sitzen kann. Für den, der trotzdem noch friert, gab es kuschelige Decken. Brina und Dirk lernten erste Mitfahrer kennen. Ein allein reisender Mann, Mitte 40, hörte gar nicht mehr auf sie zu beschallen. Irgendwann spät fielen wir müde in die Kabine 402. Sie ist vorn im Bug und ich hörte zum Einschlafen die Wellen flüstern, schön!
Tag 2: Dover
„Omelette mit Gesang und Gesichtskontrolle bei Einreise“
Obwohl die Nacht lang war,
erwachte Brina schon früh. Die Sonne lachte vom blauen Himmel. Dirk wollte noch
ein wenig weiter schlumpfen und daher ging ich allein mit ihr zum Frühstück.
Ich observierte nun erst mal die Mitreisenden im Übersee-Restaurant während
Brina sich von dem philippinischen Koch Quiri ein Spezialomelette zubereiten
ließ. Viele alte allein reisenden Damen. Ob die auch alle Rosamunde suchten?
Nein, sicher nicht. Natürlich auch ein paar jüngere Paare und Jugendliche. An
diesem Morgen kam mir noch niemand verdächtig vor. Sie sahen alle so aus, als
ob sie Urlaub machen wollten. Als Brina´s Omelette fertig war servierte Quiri
es mit Gesang: „Especially for you“. Der konnte aber auch gut singen! Im
Übersee-Restaurant gab es wirklich ein tolles Frühstück. Eierspeisen, frisch
zubereitet, Würstchen, Speck, Aufschnitt (sogar Lachs), diverse Sorten
Marmelade. Sogar Sekt konnte man schon zum Frühstück genießen, übrigens so viel
man wollte! Nachdem Brina gesättigt war, gingen wir ein wenig an Deck. Es war
schon richtig warm. Da wir erst um 14 Uhr 30 Dover erreichen würden, hatten wir
viel Zeit. Ich besuchte den Fitnessraum, denn ein Agent muss was für sich tun.
Dirk
erschien pünktlich zur heißen Boullion um 10 Uhr 45 an Deck. Um 12 Uhr gab es
dann schon wieder Mittag. Es gab immer ein tolles Salatbüffet, verschiedene
Vorspeisen, ein Fisch – und ein Fleischgericht und diverse Beilagen. Dann
jeweils zwei Sorten Nachtisch! Eine Etage tiefer im Walldorf-Restaurant, gab es
annährend das Gleiche, aber man wurde am Tisch bedient. Brina und Dirk
bevorzugten aber das legere Buffet. Zu Mittag gab es dann den ersten Ärger. Der
anscheinend neue Getränkekellner war überfordert und so bekamen viele Gäste,
wir auch, keine Getränke. Dabei waren diese zum Essen inklusive. Als er dann
auch noch Brina´s Radler - nach dreißig Minuten - einem anderen Gast servierte,
verließen wir das Restaurant. In der Hanse-Bar gab es schließlich auch Bier!
Und nicht nur das, es gab eine Explosion an Bord! Brina´s Feuerzeug
explodierte, als sie versuchte heiße Asche im Aschenbecher zu löschen! Zum
Glück war weiter nichts passiert und bis auf eine ältere Dame, die uns
gegenüber saß, bemerkte niemand was. Ich war doch Undercover, nicht
auszudenken, wenn ich aufgefallen wäre! Später lernte ich dann den netten
Barmanager Matthias kennen. Ich habe ihm zu gewunken und er kam gleich freudig
angelaufen. Brina hat ihm dann die Situation beim Mittagessen geschildert und
er versprach Abhilfe! Eine nette ältere Damen, Carmen, schloss mich auch gleich
in ihr Herz.
Gegen 13 Uhr näherten wir uns den
eindrucksvollen Klippen von Dover. Aus Kalk bestehend und mit Feuerstein
durchsetzt waren sie teilweise über 100 Meter hoch. Doch plötzlich tauchte am
Horizont ein Polizeischnellboot auf! Mussten die „Kollegen“ so einen Aufriss
veranstalten? Wie sollte ich denn da unentdeckt ermitteln? Dann kam mir ein
anderer Gedanke: Die suchten mich, vielleicht um meine Mission zu verhindern?
Warum? Die ganze Einfahrt begleiteten sie uns. War mein Undercover-Status etwa
schon in Gefahr? Kurz vor der eigentlichen Hafeneinfahrt drehten sie dann ab,
seltsam.
In Dover gingen wir um 15 Uhr
individuell an Land. Bei der Einreise nach Großbritannien musste man sich einer
Pass – und Gesichtskontrolle unterziehen. Verrückt! Zum Glück kam ich im
Rucksack ohne Probleme durch: Stofftier-Modus an! Den Tipp hatte Sid mir
gegeben. Mit einem Shuttlebus wurden wir in die City gefahren. Dover war eher
eine Kleinstadt und überschaubar, obwohl es einen der geschäftigsten Fährhäfen Großbritanniens
besitzt. Leider war Sonntag und viele Geschäfte geschlossen. Wo sollte ich hier
bloß einen Hinweis finden? Brina war schon mal in Dover gewesen und kannte
einen netten Pub. Lecker dieses Bier! Sogleich sprach Brina ein Engländer an
und behauptete sie zu kennen. Sie erstickte jedoch den Annährungsversuch
charmant im Keim. Lustige Leute da im Pub. Ein Pärchen spielte Billard und ich
lernte, dass es in England Snooker heißt. Viel Zeit blieb nicht, wir mussten um
18 Uhr spätestens zurück an Bord sein. Ich war kein Schritt weiter und diese englische
Währung war mir auch fremd!
Gegen Abend legte sich dann vor dem Auslaufen der typische, englische Nebel über das Schiff. Nun konnte ich natürlich auch nicht mehr mit meinem Fernglas die Küste im Blick behalten. In England fahren die Autos falsch herum, also das war mir ehrlich gesagt, suspekt. Ich merkte schon an diesem Abend, dass es nicht leicht werden würde meinen Auftrag zu erfüllen. Nach dem Abendessen und einem kurzen Besuch in der Hanse-Bar waren wir früh zu Bett geschlumpft, denn am nächsten Tag würde der Ausflug nach Stonehenge schon um 08 Uhr 30 beginnen.
Tag 3: Portsmouth
Mystisches Stonehenge und ein undurchleuchteter Rucksack
Um 6 Uhr in der Frühe klingelte
der Wecker, ich war noch ganz verschlumpft. Noch immer war draußen dichter
Nebel und die MS Astor hatte alle Mühe, in die enge Hafeneinfahrt zu gelangen.
Sie hupte immer, ich bekam eine Gänsehaut. Um 08 Uhr 45 saßen wir im völlig
überfüllten Ausflugsbus in der letzten Reihe. Leider musste Dirk auf einen
Platz weiter nach vorn, denn neben die korpulente Dame in der Mitte hätte er
nicht mehr gepasst. Also saß ich neben Brina. Die Alte würdigte mich keines
Blickes, aber das war mir egal! Hatte wohl noch nie neben einem Schlumpf
gesessen, lach!
Wir fuhren nun knapp zwei Stunden bis nach Stonehenge! Die
Landschaft war schön. Grüne Wiesen, blühender gelber Stech-Ginster, kleine
Cottages und friedlich grasende Schafe. Auch ein eindrucksvolles Waldgebiet
passierten wir. Dort liefen Ponys frei herum. Der Nebel war verflogen und die
Sonne lachte wieder vom blauen Himmel.
Dann endlich erreichten wir Stonehenge.
Brina stockte beim ersten Anblick der großen Steine der Atem, mir auch. Leider
kann man heute nicht mehr durch die Steine wandern, aber auch der Rundweg, der
um sie herumführt, war eindrucksvoll! Brina hatte gleich ein Feeling für die
Steine, klar, wenn man mit Künstlernamen „Stein“ heißt. Ich konnte aber auch
die Gesichter in ihnen sehen und einer sah aus wie ein Schlumpf. Brina schreibt
ja Seegänge, ich bin mir sicher, dass dieser Ort in einem der nächsten
auftauchen wird! Zumal die Bedeutung von Stonehenge bis heute in der Geschichte
ein Rätsel geblieben ist.
Von Stonehenge ging es dann nach Salisbury. Eine
kleine nette Stadt. Zwei Stunden hatten wir Zeit für die Besichtigung. Wir
stärkten uns erst mal mit einem leckeren Sandwich. Dann besichtigten wir noch
die große, Kathedrale, die im Jahre 1258 fertiggestellt wurde und deren
Kirchturm mit 123 Meter, der höchste Englands ist. Echt beindruckend.
Im
Anschluss ging es zurück zur Astor. Diese Engländer! An der Passkontrolle
mussten wir alle aussteigen und den Bus verlassen, um danach in diesen wieder
einzusteigen. Niemand durfte zu Fuß durch den Hafen laufen, angeblich weil es
ein Marinehafen war. Ich glaubte aber eher, dass man mich immer noch suchte.
Wer war mir bloß auf den Fersen? Da wir die Letzten waren, wurde aber Brina´s
Rucksack nicht durchleuchtet und so fand man mich auch nicht, hihi! Ätsch!
Zurück an Bord gab es leckere Häppchen in der Hanse-Bar zur Kaffeezeit und als
das Schiff auslief, gab es dazu gratis einen der schönsten Sonnenuntergänge
über dem Meer, die ich jemals gesehen habe, seufz. Wir ließen den Abend wieder
an Deck ausklingen und die nette alte Dame Carmen, die mein Fan war, wollte
alles hören, was ich heute erlebt hatte! Nur zu gern berichtete ich davon.
4. Tag: Plymouth
Rosamunde kommt inkognito an Bord und veranlasst eine Routenänderung
Nach einem gemütlichen Sektfrühstück nahmen wir den kostenlosen Shuttlebus ins Zentrum. Morgens hatte ich früh einen Blick auf den Hafen geworfen: Überall lagen nur Kriegsschiffe um uns herum. Kein Wunder, Plymouth war der Standort der königlichen-britischen Marinewerft. In der Neustadt war es auch nicht besser: Nee, war das hässlich dort. Also da möchte ich nicht verschlumpfen. Brina führte uns mittels Stadtplan dann in die Altstadt. Kleine nette Restaurants und Bars, die aber alle noch geschlossen waren. Der Segelhafen war sehr schön, ich konzentrierte mich darauf, vielleicht das Boot von Rosamunde zu finden. Eifrig suche ich die Gegend ab. Dann entdeckte Brina den historischen Ort wo einst die Mayflower 1620 nach Amerika abfuhr, ein Muss für einen Foto-Stopp. So viele Entdeckerreisen starteten einst in Plymouth, da musste doch auch ich einen Hinweis finden. Ratlos liefen wir im Hafen herum. Auch in einem großen Souvenirshop fanden wir keine Spuren. Bei einem lokalen Gin, die Fabrik war gleich um die Ecke, überlegen wir weiter. Wir waren echt ratlos. Ich fand es so lieb, wie Brina meine Mission unterstütze. Heute war keine Personenkontrolle am Hafen gewesen, vermutlich hatten die Engländer die Suche nach mir aufgegeben. Beim Frühstück erfuhren wir, dass zu Mittag auf dem Pool-Deck gegrillt werden wird, also begaben wir uns pünktlich zurück zum Schiff.
Und da: Eine ältere Dame mit einem Koffer (!!!) ging wenige Meter vor uns die Gangway hinauf. Ich gab Gas und bekam gerade noch mit, wie sie sich weigerte ihren Bordausweis durch das Lesegerät zu ziehen! Rosamunde Pilcher war an Bord gekommen, ganz sicher!
Brina und Dirk zog es eher zum Grill und so muss ich weitere Ermittlungen verschieben. Zur Belohnung bekam ich aber zum Dessert dann ein leckeres Malaga-Eis! Inzwischen kannte man mich schon an Deck und ich wurde freudigst begrüßt.
Als wir nach dem Mittag auf die Kabine zurückgekehrt waren, lag dort ein Schreiben der Reederei: Routenänderung! Anstatt am nächsten Tag die Scilly Islands anzufahren, würden wir ins Herz von Cornwall nach Falsmouth fahren! Dort würde es zwei Ausflüge geben: Einen in einen botanischen Park und einen nach Lands End „Auf den Spuren von Rosamunde Pilcher“! Ich hielt die Luft an, kaum war diese Frau an Bord gekommen, führte das zur Routenänderung! Die Reederei begründete dies zwar mit starken Winden auf den Scilly Islands, doch ich wusste es besser. Brina buchte sofort den Ausflug nach Lands End für uns und ich war ihr zutiefst dankbar!
Während die Beiden dann nachmittags im Innen-Pool schwammen und saunierten, blieb ich mit Sid auf der Kabine. Sie mussten ja auch mal allein sein. Sid und ich machten genaue Pläne, wie wir weiter vorgehen wollten. Am frühen Abend ein erneuter Schock: Ein Mann, gekleidet wie ein Techniker, kam in die Kabine und montierte den Fernseher ab! Dabei brauchte ich diesen doch. Auf Kanal zwei und drei hat man nämlich die Bug – und Heck-Webcam. Nun konnte ich das Pool-Deck nicht mehr bequem von der Kabine aus überwachen. Wieder kam der Gedanke auf, dass meine Ermittlungsarbeiten eindeutig sabotiert wurden. Sid meinte zwar, dass Brina am Nachmittag die defekte Fernbedienung an der Rezi moniert hätte, aber da muss man doch nicht den ganzen Bildschirm abbauen. Und geschickt waren die: Noch Bevor Brina zurückkehrte, hatten sie den Bildschirm wieder montiert.
Es war schon spät am Abend und dass Schiff schwankte. Später, als Brina schon schlief, kuschelte ich mich vor Angst ganz eng an ihre Schulter. Es war richtig Wind aufgekommen und die Wellen klatschen gegen den Bug. Ich dachte, da sie sich ja mit Wellengeflüster perfekt auskennt, wäre ich bei ihr gut aufgehoben. Allerdings erwachte sie gegen 1 Uhr und schlief auch nur unruhig in dieser Nacht. Psst, ich verrate Euch was: Sie hatte tatsächlich auch ein wenig Angst vor dem Seegang und das einer Wellengeflüsterexpertin.
Tag 5: Falsmouth
Am Ende in Lands End?
Wieder klingelte um 6 Uhr der Wecker. Da Brina erst um 5 Uhr eingeschlafen war, fühlte sie sich doch ein wenig gerädert. Auch Dirk würde gern noch weiter schlumpfen, doch Lands End rief. Dieses Mal tricksten die Zwei die Reiseleitung aus, damit sie zusammen im Bus sitzen können. Nachdem in der Astor-Lounge die Buskarten verteilt wurden, gingen sie gleich von Bord und setzten sich in den Bus! Schlau! Wieder lagen Kriegsschiffe im Hafen, doch dieser sah schon eher aus, wie man es von Cornwall vermutete: Kleine Fischerboote, Villen auf Hügeln und Cottages säumten das Bild. Die englische Reiseleiterin war sehr lustig und da sie den Umlauten der deutschen Sprache nicht ganz mächtig war, kam es zu interessanten Wortspielen. Das Wetter überraschte nach dem heftigen Seegang in der Nacht mit einem schlumpfblauen Himmel! Als wir aus der Stadt herausfuhren, sahen wir sogar unzählig viele Palmen.
Das in Südengland! Die Reiseleiterin erklärte dies mit dem Golfstrom,
der ein mildes, maritimes Klima verursachte. Wir fuhren auf dem Weg nach Lands
End zunächst am eindrucksvollen St. Michael´s Mount vorbei. Er gilt als das
Wahrzeichen Cornwalls und ist eine Gezeiteninsel. Dann ging es durch die Stadt
Penzance! Die Reiseleiterin erzählte, dass der Bahnhof oft als Kulisse bei den
Rosamunde Pilcher-Filmen benutzt wurde. Ich zwinkerte Brina verschwörerisch zu,
heute löste ich bestimmt das Rätsel und fand Rosamunde.
Je näher wir Lands End
kamen, desto schlechter wurde leider das Wetter. Als wir es schließlich erreichten,
begann es zu regnen. Trotzdem stapften wir tapfer an Englands Ende herum. Die
eindrucksvollen Klippen sahen auch im Regen noch schön aus. Brina ging mit mir
in alle Läden, die alle „first and last …“ hießen. Irgendwo musste doch ein
Hinweis auf Rosamunde sein, das konnte doch nicht wahr sein! Wenn nicht HIER,
wo dann? 3147 Meilen bis New York zeigte der Wegweiser. Und bis zu Rosamunde?
Durchnässt und enttäuscht stiegen wir wieder ohne einen Fund in den Bus und wurden
zurück Richtung Hafen gefahren.
Die Reiseleiterin redete ununterbrochen.
Ziemlich zum Schluss berichtete sie dann endlich doch noch was von Rosamunde! Die
Engländer wären ihr zwar dankbar, denn durch ihre Bücher kämen viele Touristen
nach Cornwall, aber in den örtlichen Buchläden würde sie nicht ausliegen. Brina
kam das Problem sehr bekannt vor! Zudem würde Rosamunde in ihren Büchern auch „springen“.
Eine Szene noch an der Küste Cornwalls, im nächsten Sprung war sie schon in
Schottland! Da dämmerte es mir. Vermutlich suchte ich an der falschen Stelle!
Doch ich war hierher von ihrer Majestät entsandt worden. Dem Geheimdienst
musste ein Fehler unterlaufen sein. Vielleicht hatte mich deshalb immer die
Polizei gesucht? Sie wollten den Irrtum aufklären und mich informieren und ich
hatte ich mich immer versteckt. Das musste die Lösung sein! Na gut, dafür hatte ich wunderbare Tage mit Brina, Dirk und
Sid verbracht! Ich hoffte nur, dass „M“ mich nach der Reise nicht in Stücke
reißen würde, aber woher sollte ich wissen, dass Polizei und Zoll mir nur
helfen wollten? Undercover war doch meine Mission gewesen!
Als ich abends Brina
in der Hanse-Bar mein Herz ausschüttete, reagierte sie ganz lieb und versprach,
mich mit nach Schottland zu nehmen, damit ich meinen Auftrag abschließen
konnte! Dort wollte sie nämlich auch noch hin, vielleicht sogar schon im
nächsten Jahr! Tine, ich darf doch, oder? Ich ließ mir einen großen Cognac servieren,
knabberte entspannt ein paar Chips, die dort immer bereit standen und ging früh
zu Bett, zu groß war der Frust über mein Versagen. Brina und Dirk blieben noch,
sie hatten ein nettes Paar aus Düsseldorf kennen gelernt, die nach Jahren die
Kreuzfahrt wieder für sich entdeckt hatten. Da gab es viel zu erzählen.
Kein AIDAsehen und eine große Liebe
Schon früh am nächsten Morgen erwachten
wir. Das hatte unter anderem auch mit dem Bugstrahlruder und dem Hinunterlassen
der Ankerkette zu tun. In dieser Außenkabine spürte und hörte man alle
Vibrationen und Geräusche. Das war eben noch Schiff pur! Ich freute mich,
sollten wir doch heute in Portland mit der AIDAStella liegen. Leider ließ sie
sich den ganzen Tag nicht blicken, schade. Portland ist eine Insel und wird
durch eine Straßenbrücke mit der Stadt Weymouth
verbunden. Brina ließ sich wieder ein Spezialomelette zaubern, an diesem
Morgen sang Quiri: „Hello“ von Lionel
Ritchie. An den könnte ich mich ja gewöhnen!
Brina und Dirk machten dann einen
Ausflug in die Stadt Weymouth. Ich blieb auf der Astor, was sollte ich hier noch ermitteln? Sid blieb
mit mir an Bord, denn er war beleidigt, dass die Zwei nicht nach Siddmouth
gefahren waren. So ein Faultier ist sehr sensibel, wie ich diese Woche
feststellen durfte. Aber er ist auch ein echter Freund geworden! Manchmal war
er ein wenig eifersüchtig auf mich. Das ich bei dem starken Seegang in Brina´s
Bett geschlafen habe, hatte ihm gar nicht gefallen! Aber er war nicht
nachtragend. Weymouth ist klein und wir legten schon früh am Nachmittag ab,
daher kamen die Zwei schnell zurück.
Am Nachmittag saßen wir gemütlich an Deck
und Brina und Dirk entdeckten ein tolles, neues Heißgetränk: Petersburger
Punch! Mir schmeckte der auch gut, daher hier mal das Rezept für Euch:
Sekt, Kirschwasser (2 cl), Cognac
(2 Cl), Zucker, Ananas-Saft und das Ganze mit heißem Wasser aufgefüllt, lecker!
Tag 7: Seetag, die Suche nach Rosamunde und „The Voice of Germany“ life
Heute erwachten wir richtig spät.
Kein Wunder, es war ja Seetag!
Ich hatte mich wieder ein wenig beruhigt, hoffte
aber dennoch Fatma heute noch einmal zu sehen. Um 11 Uhr ging es direkt zum Frühshoppen
auf dem Pool-Deck. Es war kalt und bedeckt, aber dort erwarte mich neben
zünftiger, bayrischer Kost auch Freibier. Auf dem Pool-Rand sangen abwechselnd
die Mitglieder des Showensembles! Man, die hatten ganz tolle Stimmen und würden
sicher allesamt bei „The Voice of Germany“ punkten. Da plötzlich erklang das
Lied „Rosamunde, schenk mir dein Herz und sag ja“! Ich konnte es kaum fassen,
viele Gäste begannen sich zu einer Polonaise über das Schiff zusammen zu
finden. Sie alle suchten Rosamunde! Ich kleiner Schlumpf machte dabei natürlich
nicht mit, denn ich wusste es ja nun besser!
Die Frau mit dem Koffer ist
übrigens nie wieder aufgetaucht, sicher ein Fake der Reederei. Geruhsam ging
auch dieser letzte Tag zu Ende. Koffer wurden gepackt und man verabschiedete
sich schon von den Mitreisenden. Nach dem Abendessen ein letzter „Petersburger
Punch“ und dann ab in die Kabine.
Fatma habe ich dann doch nicht wiedergesehen,
aber Brina verriet mir, dass sie nach mir gefragt hatte. Das erfreute mein
kleines Schlumpfherz zutiefst. Sie hatte eben wie ich empfunden und ich bin mir
sicher, dass wir uns an Bord der MS Astor wiedersehen werden.
Tag 8: Chaos in Hamburg
Morgens um 7 Uhr machten wir im
Oswaldt –Kai fest. Die spektakuläre Einfahrt zum Hafengeburtstag bei blaustem Schlumpfhimmel
verschlief ich glatt! Neben uns lag die MS Hamburg, die ist ja sogar noch
kleiner als die Astor. Auch konnte ich einen Blick Elbe abwärts werfen und sah
die Star Flyer! Toll! Mit DER würde ich gern mal fahren, Brina auch. Schon um 8
Uhr 30 konnten wir das Schiff verlassen. An Land herrschte ein fürchterliches
Chaos, da niemand wusste, dass man mit einem Shuttlebus aus dem Hafen fahren
musste. Schließlich fanden wir doch noch unser Auto und machten uns auf den Weg
nach Travemünde. Morgen würde es wieder nach Hessen gehen und dann wird es auch
für mich Zeit wieder zur Tine zurück zu kehren, denn ich darf ja bald wieder
auf Kreuzfahrt.
Natürlich bietet die MS Astor auch ein umfangreiches Tages- und Abendprogramm. Dazu sind wir aufgrund der ganzen Ermittlungen nicht gekommen. Brina und Dirk saßen auch abends lieber draußen, als die Lounge zu besuchen, der Winter war eben zu lang gewesen. Es gab die klassische Offiziersvorstellung, Kapitänsempfang und es war sogar ein Improvisationstheater an Bord. Na, ich hatte auch so genug „Theater“ gehabt. Tagsüber Vorträge, Ausflugspräsentationen, Spiele usw.! Ich habe Euch noch ein wenig Bild-Bonusmaterial zusammengestellt.
Fazit:
Es war eine wunderschöne Reise
mit interessanten Zielen und Eindrücken. Auch die MS Astor hat mir sehr
gefallen, klassisch macht auch mal Spaß! Die Astor hat eine so liebe Crew, kein
Extrawunsch ist zu viel. Ich wurde immer gern überall gesehen. Brina, Dirk und
Sid sind eine so liebe Gastfamilie gewesen, ich bin schon traurig, sie bald
verlassen zu müssen. Zum Abschied hat Brina mir übrigens ein großes Geschenk
gemacht: Ich habe sie so schlumpfmäßig inspiriert, dass sie mir einen „Seegang“
in ihrem neuen Buch widmen will! Was erwartet Ihr wohl? Schon bald gibt es
Neues von Cruisy, Agent 067, der Blauste seiner Majestät lesen! Und dann bin
ich hoffentlich auch auf der richtigen Route!
Wer Teil 1 noch nicht gelesen
hat, der kann sich gern hier informieren: www.brina-stein.de
! Auch zu beziehen über Amazon. Natürlich bietet die MS Astor auch ein umfangreiches Tages- und Abendprogramm. Dazu sind wir aufgrund der ganzen Ermittlungen nicht gekommen. Brina und Dirk saßen auch abends lieber draußen, als die Lounge zu besuchen, der Winter war eben zu lang gewesen. Es gab die klassische Offiziersvorstellung, Kapitänsempfang und es war sogar ein Improvisationstheater an Bord. Na, ich hatte auch so genug „Theater“ gehabt. Tagsüber Vorträge, Ausflugspräsentationen, Spiele usw.! Ich habe Euch noch ein wenig Bild-Bonusmaterial zusammengestellt.
Bis bald, keep on cruising,
Euer
Cruisy
Das informative Tagesprogramm
Das Bad ist nicht gerade groß
Viel Stauraum im begehbaren
Kleiderschrank
Blick in die Außenkabine
Büffet im Übersee Club
An Deck
Der sehr schöne Wellness-Bereich
Auf WIEDERSEHEN MS Astor
Jetzt bin ich gespannt, wie es weitergeht - Cruisy!! Eine tolle Reise hast Du da unternommen!
AntwortenLöschenHach, schade, dass die Reise und somit der Bericht schon zuende sind :-(
AntwortenLöschenDanke Brina, dass Cruisy mit euch reisen durfte. Viele Grüße auch an Sid und wir freuen uns auf neue Seegänge :-)
Sehr schöner Bericht und tolle Bilder!
AntwortenLöschenIch freue mich auf den nächsten Auftrag von Agent 067 :-)
Da habt Ihr wilden vier (Sid,Cruisy,Brina und Dirki) ja eine schöne Reise gehabt. Toller Bericht und schöne Bilder. Bis bald.
AntwortenLöschenChefchen
Danke an Euch alle, es wir wirklich toll! Und wenn Mama Tine "Ja" sagt, gibt es auch wieder was ganz tolles Neues :-)
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